La Selleta — ein Ort erbaut Inmitten der Wildnis, auf einem Stück Hügel oberhalb der Orangenhaine des katalanischen Städtchens Alcanar. Eine Gruppe von Freunden verbringt im Dorf ein paar Urlaubstage im Oktober. Über die 30 Häuser und den gemeinsam genutzten Swimming Pool am niedrigsten Punkt des Dorfes hat sich zu dieser Zeit des Jahres bereits Stille gelegt. In der immer noch heißen spanischen Spätsommerluft scheinen sich die Tage unendlich in die Länge zu ziehen. Lethargie liegt wie ein dichter Schleier über der Szenerie. Die Gruppe, drei Frauen, zwei Männer, vereint in Urlaubsmüdigkeit. Ausflüge an den naheliegenden Strand oder einer der hübschen Küstenstädte kosten die Freunden einige Überwindung. Meist dämmern sie in der Schwüle am Pool oder im kühleren Wohnzimmer des Hauses. Manchmal fühlen sie sich dabei wie Figuren aus einem Film und fotografieren sich in berühmten Filmposen — aufgeheizte Körper, sonnenbebrillte Mädchen am Pool. Ein Sprung ins Wasser zur Abkühlung. Die Tage scheinen zu verschwimmen. Alles scheint im selben Moment des Erlebens bereits Erinnerung zu werden. Die Freunde, Hitze und Abkühlung, Langeweile und Vertrautheit, Aufladungen und Entladungen und Wiederholungen, vor allem Wiederholungen.
Pablo Bücheler
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